Dienstag, 3. Juli 2018

Emetophobie

Hallo meine Lieben💓,

heute möchte ich etwas über einen meiner ständigen Wegbegleiter erzählen, die Emetophobie.
Ich spreche hier davon wie ich die Sachen erlebe. Bei jedem kann die Krankheit anders auftreten!!


Ich glaube, ich  erkläre erstmal, was Emetophobie überhaupt ist.

Bei der „Emetophobie“ handelt es sich um eine übermäßig ausgeprägte, irrationale Angst vor dem Erbrechen, die von Außenstehenden oft als "übertrieben" erlebt wird.http://www.emetophobie.de/emetophobie



Im Grunde beinhaltet der Satz alles wichtige. Wer an Emetophobie leidet hat eine tierische Angst vorm Erbrechen. In meinem Fall ist es so, dass ich das Erbrechen mit Kontrollverlust, Ende meines Leben und Tod verbinde. Ich glaube vielen Emetophobiker haben genau dieses Gefühl, wenn sie an das Erbrechen denken. Für uns bedeutet das Erbrechen das Ende unseres Lebens.
Ebenso ist es mir und vielen anderen bewusst, dass diese Angst vollkommen irrational ist und das Erbrechen im Grunde nichts schlimmes ist, sondern  ein Schutzmechanismus des Körpers.
Die Emetophobie kann große Auswirkungen auf das Leben des Betroffenen haben und sogar lebensgefährlich werden.
Viele Betroffene meiden viele Situationen oder Nahrungsmittel, wo sie mit dem Thema Erbrechen konfrontiert werden können bzw. selber erbrechen könnten dadurch. Beispiele wären z.B Partys, Alkohol, Schulen, Krankenhäusern, generell Orte oder Menschen wo eine große Gefahr auf Magen-Darm ist und bei Nahrungsmitteln z.B Eier, Fleisch, Sachen die zu lange auf sind (in der Regel aber keine Gefahr darstellen).
Es kann auch zu psychosomatischen Bauchschmerzen, Magenschmerzen oder zu Übelkeit kommen.
Dies kann, ebenso wie die Vermeidung von Lebensmitteln zu einer Essstörung führen, da bestimmte Lebensmittel vermieden werden bis zu der Verweigerung von Essen, da man denkt, wenn man nichts isst, kann man auch nicht erbrechen. Auch die Übelkeit und das Unwohlsein verstärkt das Vermeiden von Essen. Dies führt zu einer riesigen Angst vor dem Essen und im schlimmsten Fall zu einem gefährliche Untergewicht.
Die Krankheit trifft sehr oft aus Unverständnis, da es die Angst vorm Erbrechen oft runtergemacht wird und mit einem einfach Ekel verglichen wird. Oft wird gesagt, man soll sich zusammenreißen und sich nicht so anstellen.
Das ist für einen Phobiker ziemlich schlimm zu hören, weil die Krankheit für die Betroffenen eine unheimliche psychische Belastung ist.

Jetzt wisst ihr schon mal grob, was Emetophobie überhaupt ist. Der nächste Hälfte handelt jetzt davon, wie die Emetophobie bei mir auftritt und wie sie mein Leben beeinflusst.

Die Emetophobie begleitet mich eigentlich schon seit ich sieben Jahre alt bin. Der Auslöser war eine Autofahrt zu meinem Opa, wo ich in das Auto gebrochen habe. Lange Zeit konnte ich nicht mehr die Strecke fahren ( wir sind immer einen anderen Weg  gefahren) und ich habe in meinem Kopf immer 10 Sachen aufgezählt, die anders waren als an dem Tag, wo es passiert ist.
Das hat sich aber auch nach einiger Zeit gelegt, somit war die Angst nicht wirklich präsent. Natürlich hat sie mich vor Partys, Alkohol und anderen Dingen abgehalten, aber diese Sachen haben mir nie gefehlt. Auch vor Krankheiten hatte ich schon etwas Angst, aber auch das war mir nicht so präsent.

Wirklich angefangen hat alles im Mai 2017. Von einem auf dem anderen Tag wurde mir schlecht. Seitdem ist mir dauerhaft übel.  Wir waren bei ganz vielen Ärzten, die alle nichts gefunden habe. Am Anfang dachten wir, es wäre nur was einfaches,was bald wieder weg geht, aber es blieb. Mit meiner Emetophobie haben wir es nie in Verbindung gebracht, da davon nichts genau wusste ( habe es mal gegoogelt,aber nicht weiter verfolgt) . Es gab Phasen , da war mir so gut wie gar nicht schlecht und Phasen, da ging gar nichts mehr. Ich habe das Essen immer mehr eingestellt, da ich Angst hatte. dass ich Erbrechen muss, wenn ich etwas esse und weil es mir auch nicht nach Essen war. Irgendwann konnte ich nicht mehr zur Schule gehen, da ich Angst vor einer Übelkeitsattacke hatte. Das alles hat sich so zugespitzt, dass ich gar nichts mehr gegessen habe, tief im Untergewicht war und so gut wie vor allem Angst hatte. Meine ausführliche Geschichte dazu,  möchte ich irgendwann nochmal extra posten. Auf jeden Fall kam ich in eine Klinik, wo ich langsam wieder gelernt habe zu essen, meinem Körper zu vertrauen und die Kontrolle über meine Erkrankung zu bekommen.

Trotzdem ist mir jeden Tag schlecht, besonders in Stresssituationen wird es schlimmer oder wenn ich denke ich habe etwas falsches gegessen, wenn jemand krank ist und wenn jemand sagt, ihm ist schlecht. Manchmal kann ich auch gar keinen Auslöser erkennen. Ich habe Angst vor Menschenmasse, kleinen Kinder (höhere Ansteckungsgefahr), Lebensmittel,die schon etwas länger offen sind, engen Räumen, Busfahrten bzw. Autofahrten, Schule und vor tausend anderen Sachen. Es fällt mir schwer Sachen zu unternehmen, wenn mir schlecht ist oder vorauszuplanen wegen der Übelkeit. Spontan sein geht aber auch sehr schlecht. Ich habe Angst davor mir könnte schlechter werde, also die Angst vor der Angst.
Trigger sind für mich, wenn jemand sagt, er hätte Magen-Darm oder jemand aus der Familie bzw. wenn jemand das aus Youtubevideos erzählt. Oder manchmal so kleine Flashbacks von früher oder einfach Sätze. Ich habe alle meine Trigger noch lange nicht herausgefunden.


Das ist eine meiner Erkrankung die Emetophobie, die bei mir in einer Essstörung mündet.

Jetzt frage ich euch!!!!

Wie zeigt sich eure Emetophobie bei euch??
Wenn ihr keine habt, würdet ihr die Personen ernst nehmen??




Eure Johanna💓

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